Es ist ein ersatzloser Rückbau der alten B175 (Glauchauer Str.) geplant, im Rahmen einer Bebauung durch die Volkswagen Sachsen GmbH. Die direkte Zufahrt zur B 175, Richtung VW Werk, Dennheritz, Glauchau soll verschwinden. Das bedeutet: Mosel wird zur Sackgasse der nördlichen Stadtteile.
Die zentrale Versorgung von Mosel und der nördlichen Stadtteile erfolgt über den dort ansässigen Lebensmittelhandel Norma, den Bäcker, Fleischer und Getränkemarkt.
Durch die bereits weggefallene Möglichkeit auf der B 175 aus Richtung Glauchau, links nach Mosel abzubiegen, haben diese Märkte jetzt schon Umsatzverluste von 30%. Denkt man dieses Szenario weiter, kann man davon ausgehen, dass diese Handelseinrichtungen für die Betreiber unwirtschaftlich werden. Das heißt für Mosel und die umliegenden Gemeinden, sowie auch für die Mitarbeiter von Volkswagen Sachsen, dass diese Einrichtungen in Zukunft nicht mehr rentabel sind und schließen.
Gerade für die älteren Bürger ist es dann eine Zumutung nach Zwickau, Meerane oder Glauchau zum Einkaufen zu kommen. Jetzt können die meisten den Einkauf noch zu Fuß erledigen. Die Anbindung an den ÖPNV ist aufgrund kaum fahrender Busse sehr schwierig. Zu befürchten ist außerdem, dass die Linie 111, die Mosel mit Glauchau verbindet und ebenfalls die zukünftig wegfallende Straße nutzt, dann ganz gestrichen wird.
Erst im Sommer wurde die Sparkasse geschlossen und jetzt verlieren wir auch noch in naher Zukunft unseren Einzelhandel und müssen eine weitere Verschlechterung des ohnehin schon sehr sporadischen ÖPNV hinnehmen.
Seit der Eingemeindung 1999 , die sogar von 99,8% der Bewohner abgelehnt wurde, haben wir bis heute mit den Nachteilen zu kämpfen.
Jegliche Möglichkeit auf eine erneute Aufnahme in das Förderprogramm LEADER schwindet mit dem Verlust der beiden zu bebauenden Grünflächen. Privatpersonen, Vereine, Unternehmen oder Gebietskörperschaften haben keine Möglichkeiten auf Förderung um einen dringend benötigten Spielplatz zu errichten oder das Ortsbild zu verschönern. Maßnahmen zur Aufwertung bestehender Objekte, Sanierung von Vereinsräumen u.s.w. können nicht umgesetzt werden, da Mosel zu wenig Grünflächen hat. Durch den Bau des neuen Logistikzentrums verlieren wir nun weitere Grünflächen, so dass eine Aufnahme in das Förderprogramm faktisch unmöglich wird.
Wir fordern daher, dass der geplante Rad-/Fußweg und zugleich Havarieweg für den allgemeinen Straßenverkehr dauerhaft als befahrbare Straße geöffnet bleibt und nicht nur im Havariefall bei Sperrung des Tunnels geöffnet ist. Denn nur so ist das Weiterbestehen des Einzelhandels gesichert.
In unserem Verständnis und in dem der Mosler Bürger sollte es eine gesellschaftliche Verpflichtung der Volkswagen Sachsen GmbH gegenüber seinen Nachbarn sein, die Einschnitte, die durch den Bau neuer Produktions- oder Logistikstätten unweigerlich entstehen, so gering wie möglich zu halten bzw. für entsprechenden Ausgleich zu sorgen. Wir sind uns der wirtschaftlichen Bedeutung des VW-Werkes für Zwickau und die gesamte Region sehr bewusst. Doch gerade als größter Arbeitgeber der Stadt, hat das Unternehmen auch eine Verantwortung zum Erhalt der Lebensqualität in Mosel und den unmittelbar anliegenden und somit betroffenen Stadtteilen. Weiterhin hoffen wir als Ortschaftsrat Mosel, dass sich auch unsere Stadträte bei ihrer Abstimmung am 26. November Ihrer Verantwortung bewusst sind. Schließlich war das Thema Erhalt und Stärkung der Infrastruktur der eher ländlich geprägten äußeren Stadtteile in der Agenda aller OB-Kandidaten zu finden, die von ihren jeweiligen Fraktionen unterstützt wurden.